Themenwahl:
Die Anlage orientiert sich an Impressionen von Industriebahnen, die man bis weit in die 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts noch an zahllosen Orten in Deutschland gewinnen konnte.
Allen voran aber steht der imponierende Eindruck der alten Henschelwerke am Holländischen Platz in Kassel.
Die Auslieferungsstrecke für Tausende neugebauter Lokomotiven, die hier ihr "Rollout" erlebten, führte vom Werkstor aus mitten über den Platz und durch eine ursprünglich von hohen Mietshäusern umgebenen Stadtstraße, die Wolfhager Straße.
Verquickt wurde dieses Motiv mit Anregungen, die darüber hinaus die zahlreichen Industriestraßenbahnen Deutschlands lieferten: Die Industriebahn (Berlin-) Oberschöneweide (der "Bulle") benutzte zwar im Depot dieselben Gleise wie die Straßenbahn, fuhr aber ansonsten auf eigenem Gleiskörper. Anders die Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn KFBE (heute Kölner Verkehrsbetriebe KVB), deren Fernstraßenbahnzüge im Stadtbereich die KVB- Straßenbahngleise benutzten, andererseits im Außenbereich die Eisenbahngleise nach Frechen mitbenutzten und bis heute mitbenutzen.
Diese und andere Motive sind -verfremdet- auf der vorliegenden Anlage im "Freelance Prototyping"- Stil miteinander verwoben: Die dargestellte Situation gibt es also in der Realität nicht, sie ist aber so oder ähnlich durchaus realistisch.
Betriebskonzept:
Modellbahn lebt im Wesentlichen vom Handbetrieb einer einzelnen Zug- Einheit, die eine meist zwar ausgedachte, nichtsdestoweniger aber realistische Aufgabe abarbeitet.
Deshalb lässt sich der nach "Grün"-Schaltung der Startampel etwa zweieinhalbstündige, nach weiteren Grünschaltungen aber im Prinzip endlos weiterlaufende Automatikbetrieb auf dieser Anlage im Wesentlichen auf den Straßenbahnbetrieb, den Autoverkehr und die kurze Eisenbahn- Paradestrecke am Anlagenrand einschränken.
Dies gelingt mit Hilfe der beiden, am vorderen Anlagenrand eingebauten Trafos, die den Automatik-Betriebsablauf der Kamerasteuerung und die Bedienung des Straßenbahndepots, sowie die Industriebahn und die Lok- Überführungsfahrten einfach abschalten.
Die Ampelsteuerungen sowie die Warte- und Vorfahrtregelungen z.B. bei einer die Straße kreuzenden Industriebahn oder bei einer Loküberführung werden unabhängig vom gewählten Betriebszustand immer automatisch geschaltet und sollten nicht verändert werden.
Die manuell zu steuernden Zugfahrten der Industriebahn ergeben sich auf dieser Anlage aus den (gedachten) Zuliefer- und Abholungsnotwendigkeiten der verschiedenen, an das verlegte Gleisnetz angeschlossenen Betriebe. "Erschwerend" kommt dabei hinzu, dass viele Betriebe elektrifizierte Anschlussgleise besitzen, die Lokfabrik jedoch "aus Sicherheitsgründen" nur im Magazin- Bereich von Elloks und ansonsten lediglich von Werks- oder Staatsbahndampf- oder -dieselloks bedient werden kann.
Ready to Run:
Meiner Philosophie folgend, interessierten Usern insbesondere aus dem Bereich der Realmodellbahn, die im Umgang mit EEP vielleicht nur wenig Erfahrung gesammelt haben, ein interessantes, sofort fahrfähiges Anlagenkonzept anzubieten, habe ich auch diesmal versucht, soweit wie möglich mit dem Grundprogamm auszukommen und wieder weitgehend auf die Verwendung von Zukaufmodellen verzichtet.
Ein "Muss" auf der Anlage waren jedoch die für ein solches Thema unbedingt sofort notwendigen, gedeckten mehrspurigen Werksdrehscheiben, die Klaus Keuer dankenswerterweise eigens für diese Anlage nach EEP 8 transferiert hat und dem ich dafür herzlich danke.
Auch danke ich Bernt Hoppe, dass er einige seiner ansonsten mit Konvertierverbot belegten Kfz leicht abgeändert eigens für diese Anlage zur Verfügung gestellt hat, ohne die dieses Anlagenthema ebenfalls so nicht denkbar gewesen wäre.
Zusammen mit den in der Anlage "Waldeslust" (Shopanlage) erhältlichen Kfz- Modellen der Epoche 3, die jedermann natürlich auch hier im Tausch gegen die z.T. verwendeten Uralt Modelle einsetzen könnte, ergäbe sich somit schon eine ganz erkleckliche Anzahl epochegerechter Straßenfahrzeuge für EEP 8/9.
Darüber hinaus steuerte Achim Seeberger noch den besser passenden 2´2´ T 31,5 Länderbahntender für die BR 39 auf dem Denkmalsockel bei, André Falk seine zweiachsige Werksbahn- Dampflok und Ralph Görbing als Retter in letzter Minute das Fabrikschild, denn das Kind sollte ja auch einen Namen haben. Allen sei herzlich gedankt!
Und natürlich danke ich Andreas Großkopf für Rat und Tat, ohne den sowieso gar nichts wäre...
Ich wünsche Ihnen viele unterhaltsame Stunden in der "Lokomotivfabrik Henschler & Sohn".
Jörg Windberg
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